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Wie der "Brocken" entstanden ist

Er ist wieder da! Der Original-Grosse Brocken! 2kg mal 2 Stunden.Vor 25 Jahren wurde er zum ersten Mal gesichtet, in Duisburg, in Xanten, dazwischen auch unterwegs, in Birten...Aber was sollte das, woher kam dieses Monstrum? Ein Alien-Brot? Ein Dino-Döner? Ein Survival-Burger? Familien-Brötchen? Eigentlich fing es mit dem guten alten Dampfbackofen in Duisburg Meiderich an (https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/backofen-alter-42954.html): in einer Fast-Kellerbackstube hatte ich meine ersten 10 Bäckerjahre vor einem Trumm aus Stein und Stahl gestanden, altmodisch, schwitzend wie die Bäcker davor, aber er backte ein tolles Sauerteigbrot, wenn die Bäcker ihn gut fütterten.

Nachdem die ewigen Mengen Taubendreck aus der Mühle sogar mit Sandstrahl von Holz entfernt waren (Atmung zeitweilig einstellen...), gab es trotz Nutzungserlaubnis keine Möglichkiet, einen ernstzunehmenden Ofen in der Mühle aufzubauen. Die Verhandlungen mit der Stadt zogen sich hin, es gab permanenten Schub von mir, von Herrn Trauten (Vielen Dank!!) und dagegen ein paar Bremser im Rat ("darf das denn?... soll das denn?... ist das ein Verrückter?..."). Fast hätte die überstürzte Wiedervereinigung den Etat der Städtebauförderung dermaßen zerbröselt, daß der Förderantrag zwecklos gewesen wäre - es war so knapp 1989!

Aber nachdem ich die ersten Konzepte vom Bio-Imbiss auf 6qm verworfen hatte, war klar: ein Bäcker muss Brot, ein Bäcker kann Brot, dann eben in Duisburg backen. Da ich noch in Meiderich wohnte, war es recht "elegant" zu regeln: in Xanten habe ich gemahlen und den Teig gemacht, in Duisburg angerufen, daß der Ofen geheizt wird (brauchte 2 Stunden Aufheizzeit!), aufgearbeitet in große Peddigrohrkörbe, den kleinen Fiorino vollgepackt, und nach fast 2 Stunden landeten die 40 Kilo im Ofen. Da konnte ich mich dann weitere 2 Stunden in Ruhe nebenan mit meinen Mitbewohnern zum Abendessen hinsetzen und danach den Ofen leerräumen.

Morgens alles einpacken und ab nach Xanten. Als der Backstubenanbau immer noch nicht fertig war, half mir Jürgen Brammen aus Birten weiter, auch er hatte damals einen schweren Dampfbackofen. Ein Auto als Gärraum, geht es noch "biologischer"? Auf der ersten Mühlenetage lief der Teig, die schwer gefüllten Gärkörbchen wurden mit dem Aufzug heruntergelassen. Die freundlichen Ladenmitarbeiter (damals überwiegend Jungens vom Gymnasium) luden die Körbchen ins Auto. Ein Kabel aus der Mühle speiste den Heizlüfter, und nach 1 Stunde "auf Gare" fuhr ich nach Birten. Die riesigen Brote hatten die Gnade, mir 2 Stunden Zeit zum Weiterarbeiten in Xanten zu geben, das war einfach praktischer, als für ein 40min-Brot neben dem Ofen zu warten.Tja, manchmal ist größer besser: es ist träger, gibt mehr Zeit, länger haltbar, eben entschleunigtes Brot.

2kg Brocken