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Die Geschichte der Kriemhildmühle

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) hatte die Festung Xanten stark gelitten. Die Kämpfe und Kriege machten die Stadt sehr arm. Durch den zerstörten Mauerring drangen die Waren auf die Märkte der Stadt, ohne daß die Obrigkeit Zölle darauf legen konnte. Aus diesem Druck heraus wurde die Stadtmauer wieder aufgebaut, jedoch blieb das Loch im Stadtsäckel. Rund um die Stadt standen Türme auf den Mauern, die außer zu Wach- auch zu anderen Zwecken benutzt wurden. Der Diebesturm erhielt seinen Namen, weil in ihm die ertappten Diebe gefangen gehalten wurden. Schließlich gab es noch den Nachtwächter- und den Schweinehirtenturm sowie den Armen-Jäger-Turm.
Armen-Jagd war damals die Hauptaufgabe des Stadtpolizisten. Schweinehirt, Stadtpolizist und Nachtwächter hatten als Angestellte der Stadt das Recht auf eine städtische Wohnung. Da die Stadtverwaltung aber nur über zwei Häuser verfügte, wurden diese Bediensteten in den Türmen einquartiert. Nach dem 7-jährigen Krieg (1756-63) mußte die Stadt die Türme aus Finanznot verkaufen. Die Verkaufsbedingung war, daß beim Abriß des Turms die entstehende Lücke in der Stadtmauer zugemauert werden mußte, damit die Stadt weiterhin zolldicht blieb. Der Armen-Jägerturm wurde kurz nach seinem Verkauf abgerissen; der Schweinehirtenturm blieb bis heute erhalten und dient Wohnzwecken. Der Nachtwächterturm wurde 1778 an den Kaufmann Gerhard Schleß verkauft, der die Wände erneuern ließ und den Turm als Gartenhaus benutzte. Heinrich Schleß, sein Sohn, entschloß sich, den Turm wirtschaftlich zu nutzen. Er ließ das Dach und den oberen Teil der Rundmauer entfernen, erhöhte den Rumpf und richtete in dem Turm eine Windmühle in Verbindung mit einer Ölmühle ein.
Diese Mühle, heute Kriemhildmühle genannt, verkaufte Schleß später an die Müllerfamilie Hermanns, Besitzer der Walbecker Mühle. Sie gelangte dann in den Besitz der Stadt Xanten bis zum heutigen Tage. Windmühlen, die auf Festungstürmen errichtet wurden, wie in Rees oder Zons, werden im Niederrhein wegen ihrer eigenartigen Form auch Bärwindmühlen genannt.
      Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) hatte die Festung Xanten stark gelitten. Die Kämpfe und Kriege machten die Stadt sehr arm.Durch den zerstörten Mauerring drangen die Waren auf die Märkte derStadt, ohne daß die Obrigkeit Zölle darauf legen konnte. Aus diesemDruck heraus wurde die Stadtmauer wieder aufgebaut,jedoch blieb das Loch im Stadtsäckel. Rund um die Stadt standen Türmeauf den Mauern, die außer zu Wach- auch zu anderen Zwecken benutztwurden. Der Diebesturmerhielt seinen Namen, weil in ihm die ertappten Diebe gefangen gehaltenwurden. Schließlich gab es noch den Nachtwächter- und denSchweinehirtenturm sowie den Armen-Jäger-Turm